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Neubau der Schule Tanoh Manyang in Teunom (Indonesien) Unterstützt durch den DRK Ortsverein Velbert e.V.

03.09.2007


Ziel der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist es den Menschen in Katastrophengebieten nachhaltig zu helfen, wie beispielsweise der Neubau der Schule Tanoh Manyang in Teunom (Indonesien) zeigen soll, der durch den DRK Ortsverein Velbert e.V. unterstützt wird.

  •     Region:   Teunom/ Indonesien
  •     Projekt:   Neubau der Schule Tanoh Manyang
  •     Laufzeit:  März 2006- Ende September 2007



Die Klassen- und Wohnhäuser der Schule Tanoh Manyang

Die Klassen- und Wohnhäuser der Schule Tanoh Manyang

Das DRK in Indonesien


Die Provinz Aceh, im Nordwesten der Insel Sumatra wurde vom Seebeben und dem darauf folgenden Tsunami am 26. Dezember 2004 besonders schwer getroffen. Etwa 170.000 Menschen kamen in Indonesien ums Leben, davon allein 130.000 in der Region Aceh. Insgesamt verloren in Indonesien ungefähr 500.000 Menschen ihr Zuhause. Dörfer und ganze Straßennetze, die in unmittelbarer Nähe zum Meer lagen, wurden teilweise oder völlig zerstört. Die soziale Infrastruktur brach in vielen Gebieten zusammen. Weitere im Landesinneren gelegene Strukturen wurden zwar vom Tsunami verschont, aber durch das Erdbeben selbst zum Teil stark beschädigt. Zwei Jahre nach der Tsunami Katastrophe ist das Deutsche Rote Kreuz in Indonesien weiterhin mit dem Wiederaufbau von über 1300 Häusern, 30 Schulen und 10 Gesundheitsstationen beschäftigt. Viele Projekte konnten bereits erfolgreich abgeschlossen und übergeben werden, bisher insgesamt 328 Häuser, sechs Gesundheitseinrichtungen, ein Kindergarten sowie neun Schulen. Weitere Bauprojekte stehen kurz vor der Fertigstellung, Ende 2008 sollten alle Bauaktivitäten abgeschlossen sein.Die Zusammenarbeit geht jedoch bereits jetzt weit über reine Baumaßnahmen hinaus. So werden in den vom DRK erbauten Schulen Trainings in Katastrophenvorsorge durchgeführt. Ziel ist es hier, Kinder und Lehrer dafür zu sensibilisieren, dass durch bestimmte Maßnahmen Katastrophen verhindert bzw. Risiken und Auswirkungen minimiert werden können. Indem sie das erworbene Wissen an ihre Familien, Verwandten und Bekannten weitergeben, wird das Sicherheitsbewusstsein in der Bevölkerung aufgebaut und richtiges Verhalten z.B. bei Erdbeben gefördert. In Nord Sumatra arbeiten das DRK, das Indonesische Rote Kreuz und die örtlichen Gesundheitsbehörden gemeinsam an der Einrichtung eines Krankentransportes. Auf Java werden medizinische Einsatzteams für den Ernstfall vorbereitet. Nicht zuletzt aber steht das DRK als erfahrener Partner in akuten Katastrophen (z.B. beim Erdbeben in Java) bereit.

Der Inselstaat Indonesien ist mit 225 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt.
Der  Inselstaat Indonesien ist mit 225 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt.

Der  Inselstaat Indonesien ist mit 225 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt.

Neubau und Ausstattung der Schule Tanoh Manyang


Vor dem Tsunami zählte die Region Teunom, die sich an der Westküste Sumatras befindet,  ca. 19.000 Einwohner. Davon kamen schätzungsweise  6000 Menschen bei der Katastrophe ums Leben. Die vorherige Schule im Dorf Tanoh Manyang wurde durch das Erdbeben und den Tsunami völlig zerstört und muss deshalb komplett neu gebaut werden. Der Unterricht findet bis zur Übergabe der SDN Tanoh Manyang in einer temporären Schule statt. Nach der Fertigstellung der Schule werden in den sieben Klassenräumen der Schule ungefähr 280 Schüler im Alter von sechs bis 12 Jahren von ca. sieben Lehrern unterrichtet werden

Bauweise


Das Gebäude besteht aus einem Stahlbeton- Skelett mit Mauerwerkwänden. Zwischen den Stützen befinden sich gebrannte Ziegel, die von innen und von außen verputzt werden. Die Wände werden innen und außen gestrichen. Die Wände in den Toiletten werden bis zu einer Höhe von 1,60 m gefliest.  Die Böden bestehen aus einer Betonplatte mit einer Dicke von 5 cm, auf welche Fliesen in einem Mörtelbett verlegt werden. Die Decken bestehen aus einer abgehängten Holzlattenkonstruktion, die mit gestrichenen Sperrholzplatten verkleidet werden. Fenster und Türen bestehen ebenfalls aus einer  Holzrahmenkonstruktion. Diese sind mit Lackfarbe gestrichen. Die Fenster haben eine Einfach-Verglasung, die Türen haben Füllungen aus Massivholz. Permanent offene Lüftungselemente aus Holzlamellen im oberen Bereich der Fenster sorgen für Frischluftzufuhr. Die hinterlüftete Dachdeckung besteht aus einer farbigen Zinkblechdeckung auf einer termitenbehandelten Holzbinder- Konstruktion.Die Schulmöbel werden in der Rotkreuz- eigenen Möbelproduktion in Banda Aceh aus recyceltem Tsunami- Restholz hergestellt. Die Materialien sind lokalen Ursprungs und können im näheren Umkreis von 150 km beschafft werden. Fliesen und Zinkblech werden in der Regel aus Medan angeliefert, wo sie auch hergestellt werden.  Diese Region ist eine 400 km entfernte Nachbarprovinz an der Ostküste Sumatras. Der Transport erfolgt mittels LKW über die Landstrassen. Die Schule ist an das Wasser- und Entsorgungssystem sowie an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Baufortschritt


Der Bau wurde im März 2006 von einem Bauunternehmen aus Indonesien mit 15 lokalen Bauarbeitern und einem Bauleiter begonnen. Der DRK Delegierte Alexander Seifert führt die Bauaufsicht für die Schule durch. Aufgrund der zerstörten Infrastruktur und der damit verbundenen Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien sowie ständigen Überschwemmungen und starken Regenfällen kommt es immer wieder zu Verzögerungen der Bauarbeiten. Trotz dieser Schwierigkeiten, geht der Bau der Schule Tanoh Manyang voran. Der Baufortschritt beträgt  derzeit ca. 75 %. Die Zinkblech- Dachdeckung ist fertig gestellt. Die Malerarbeiten der Wände haben begonnen (Grundierung). Die Elektroinstallation der Klassenräume und der Lehrerhäuser ist im Prozess. Die Maurerarbeiten am Tor sind fast fertig gestellt. Die Fliesen sind derzeit noch nicht verlegt. Anstelle der abgehängten Decke aus Sperrholz wird diese in Gipskarton ausgeführt werden. Das verbessert die optische Wirkung und insbesondere den Brandschutz. Die entstehenden Mehrkosten werden durch die Einnahmen der Penaltys (Strafen wegen Vertragszeitüberziehung) gedeckt.

 Die Region Teunom befindet sich  an der Westküste der Hauptinsel Sumatra.

Die Region Teunom befindet sich an der Westküste der Hauptinsel Sumatra.

Fotos der Schule Tanoh Manyang

Das Büro der SDN Tanoh Manyang


Das Büro der SDN Tanoh Manyang

  

Das Gebetshaus der Schule

  
Das Gebetshaus der Schule

Das Gebetshaus der Schule


Das Haupttor

Das Haupttor


Das Wohnhaus der Lehrer

Das Wohnhaus der Lehrer

Weitere Aktivitäten des DRK in Teunom


Neben den 13 Schulen baut oder renoviert das DRK in Teunom ingesamt 698 Häuser in den vier Dörfern: Teupin Ara, Cot Trap, Paya Baro und Lueng Gayo sowie fünf Gesundheitsstationen und einen Kindergarten.

Beispiel Hausbau Teunom


Neben den Schulen werden  zweistöckige Häuser in vier Dörfern gebaut, die die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) entworfen hat, und die auf Wunsch der Besitzer modifiziert werden können. Das Haus entspricht mit seiner erhöhten Lage, der Trennung von Wohn- und Sanitär- / Küchentrakt sowie dem weit überhängenden Dach der traditionell acehnesischen Bauweise.  Es werden jedoch moderne Baumaterialien wie Beton und Stahl verwendet. Ein stabiler Stahlbetonrahmen sorgt für die Erdbebensicherheit, die Stelzen bieten bei Überflutung wenig Angriffsfläche und schützen so gegebenenfalls das Haus und seine Bewohner.Das DRK versucht, die Bewohner beim Bau ihrer Häuser mit einzubeziehen. So kommen 192 der Bauarbeiter aus den vier Dörfern. Viele von ihnen waren zuvor Fischer oder Farmer, die durch den Tsunami ihre Boote oder Felder verloren haben. Diese Arbeiter wurden zusammen mit den Dorfvorstehern ausgesucht und als Bauarbeiter umgeschult, um ihnen somit eine weitere Erwerbsquelle zu eröffnen.

Die Vergabe der Häuser erfolgte nach der Bedürftigkeit und in Absprache mit den Dorfgemeinschaften. Dabei werden z.B. Familien, die noch in Zelten wohnen, Witwen/ Witwer mit mehreren Kindern, Teenager, Familien mit kranken oder alten Familienmitgliedern bevorzugt behandelt. Die letzten Häuser werden voraussichtlich im Herbst 2008 an ihre Bewohner übergeben.

Der Platz im Erdgeschoss wird z.B. von den Familien für einen kleinen Laden oder eine Werkstatt genutzt
Der Platz im Erdgeschoss wird z.B. von den Familien für einen kleinen Laden oder eine Werkstatt genutzt


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