Hilfseinsatz Friedensdorf International „Angekommen in der Fremde“

---

Ein langer Tag für alle.
Die Kinder waren schon seit dem frühen Morgen unterwegs. Die Chartermaschine, die sie nach Deutschland brachte, musste in verschiedenen Ländern zwischenlanden um alle kleinen Patienten an Bord zu nehmen.
Aber auch die Helfer haben zum Teil schon einen langen Tag hinter sich. Einige mussten vor dem Einsatz arbeiten, andere waren in der Uni, wieder andere haben sich um die Familie und die eigenen Kinder gekümmert.

Am gestrigen 18. August 2010 fand der 61. Hilfseinsatz des Friedensdorf International statt. Es kamen Kinder aus Afghanistan, Usbekistan, Tadschikistan, Georgien und Armenien nach Deutschland, um hier die so dringend benötigte medizinische Hilfe zu erhalten.

Weit weg von den Eltern, eine fremde Umgebung, in der ihnen so viel unbekannt ist und immer wieder neue fremde Menschen, die sie an die Hand nehmen. Die Helfer des DRK nehmen sich gerne einen oder zwei Tage Urlaub, um bei diesen Transporten ehrenamtlich dabei zu sein. Viele der Kinder hätten in ihrem Heimatland keine Chance auf Heilung der verschiedenen Erkrankungen oder Verletzungen.

„Die Kinder schauen ängstlich, wissen nicht was sie in diesem fremden Land erwartet. In Ihren Augen sehen wir Angst vor dem was nun kommt, die kleinsten vermissen ihre Eltern. Wenn wir ihnen ein Lächeln schenken, sehen wir aber genau so die Hoffnung in ihren Gesichtern. Hoffnung bald medizinische Hilfe zu erhalten, die in ihrem Heimatland unerreichbar ist. Hoffnung bald ohne Schmerzen leben zu können, sich wieder selber bewegen zu können. Hoffnung auf ein besseres Leben. Und wir erkennen Vertrauen, wenn sie uns Ihre Hände reichen um mit uns zu gehen. Die ersten Schritte in ihr neues Leben“ berichtete ein Helfer der schon häufig Einsätze für Friedensdorf International begleitet hat.

„Das ist es doch, weshalb wir als Helfer beim DRK sind. Aus Liebe zum Menschen.
Menschen helfen, ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer sozialen Herkunft. Menschlichkeit, das ist unser oberster Grundsatz, und wo kann ich das besser weitergeben, als hier“ sagt eine Helferin die heute ihren ersten Transport für die Friedensdörfer fuhr.

Viele Menschen begleiten die Kinder auf ihrem Weg in Deutschland.
Unter ihnen auch dieses Mal wieder viele Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. Sie übernehmen die Logistik vom Flugzeug in die Krankenhäuser, in denen die kleinen Patienten versorgt werden.

Um 16:00 Uhr sammelten sie sich in Solingen, wo der Einsatz  vom DRK-Kreisverband vorbereitet und koordiniert wurde. Von Solingen fuhren die Helfer aus Solingen, Remscheid und dem Kreis Mettmann gemeinsam nach Düsseldorfer zum Flughafen. Vor ihnen lag nun eine lange Wartezeit. Statt um 18:00 Uhr landete die Maschine erst um 22:30 Uhr. Nach der Landung ging jedoch alles sehr schnell. Die Kinder wurden planmäßig auf die Fahrzeuge verteilt und zu den Zielkrankenhäusern gebracht. Einigen Rotkreuzhelfern und ihren kleinen Patienten stand noch eine weite Fahrtstrecke bis nach Aurich oder Wilhelmshaven bevor. Die Kinder jedoch schliefen auf diesem Weg bald ein.

Das DRK-Team aus dem Kreis Mettmann konnte seine beiden Patienten gegen 0:30 Uhr wohlbehalten in einem Mönchengladbacher Krankenhaus in die Hände von Ärzten und Pflegern übergeben.
Sie sind sich einig; beim nächsten Einsatz für die Friedensdörfer wollen sie gerne wieder dabei sein.

---